Bei einer Informationsveranstaltung gibt fiz – Familien in Zusmarshausen e.V. einen Überblick über unterschiedliche Optionen, die den kommenden Rechtsanspruch erfüllen.
Am Donnerstag, den 20. April, hatten die Mitglieder von fiz e.V. zu einem Infoabend eingeladen, der Licht ins Dunkel unterschiedlicher Betreuungskonzepte für Grundschulkinder geben sollte. Für die Eltern von kleinen Kindern ist die Teilnahme an Abendveranstaltungen eine organisatorische Herausforderung, der leider nicht viele an diesem Abend nachkommen konnten. Umso erfreulicher, dass einige Mitglieder der Marktverwaltung bzw. des Marktgemeinderates anwesend waren, um sich zu den Vor- und Nachteilen unterschiedlicher Möglichkeiten zu informieren.
Ingrid Hafner-Eichner wies in Ihrer Begrüßung auf den großen Handlungsspielraum hin, den die Kommunen bei der Umsetzung des Rechtsanspruchs auf Grundschulkindbetreuung haben. – Eine Herausforderung für das Verantwortungsbewusstsein der Entscheider.
Die Veranstaltung selbst, die unter der Überschrift „Gemeinsam ein gutes Kinderbetreuungskonzept auf den Weg bringen“ stand, war rundum gelungen. Herbert Hafner machte einführend die Komplexität der Fragestellungen und Entscheidungen deutlich und verwies darauf, dass die sensible Entwicklungsphase, in der Grundschulkinder sich befinden, und die kindlichen Bedürfnisse nach angemessenen Lern- und Lebensräumen im Mittelpunkt der Überlegungen stehen sollten.
Klaus Raßhofer, Konrektor der Zusmarshauser Grund- und Mittelschule, stellte anschließend die Konzepte des Offenen und Gebundenen Ganztags vor, mit all ihren Chancen, aber vor allem auch den Grenzen. Die mangelnde Flexibilität und die fehlende Ferienbetreuung machen den Ganztagsunterricht für Familien unattraktiv. Dazu kommt, dass die räumliche und personelle Situation eine Durchführung kaum möglich machen dürfte.
Vom Hort aus Königsbrunn war die Leiterin, Michaela Brüggemann, eigens angereist, um das Hortkonzept vorzustellen. Das pädagogisch qualifizierte Personal kommt hier seinem Erziehungsauftrag in eigenen, kindgerecht ausgestatteten Räumlichkeiten, die an die Grundschule angeschlossen sind, nach. Vor Schulbeginn, nachmittags bis 18 Uhr und auch während der Ferien finden Kinder hier Anreize und Angebote, die das Lernen und die Persönlichkeitsentwicklung fördern und unterstützen.
Zum Stand der Dinge in unserer Marktgemeinde referierte Christian Weldishofer in seiner Funktion als 3. Bürgermeister und Mitglied eines Arbeitskreises der Marktgemeinde, der sich 2020 gegründet hat, um die bisherige Grundschulkindbetreuung zu reformieren. Bisher sei „alles offen“. Weder der Standort noch das Betreuungskonzept sind festgelegt. Die Ergebnisse einer in Auftrag gegebenen Machbarkeitsstudie werden demnächst erwartet.
Die Ergebnisse der Umfrage, die fiz e.V. in Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis der Marktgemeinde unter den Eltern von Grundschul- und Kita-Kindern abgehalten hat, wurden von Verena Maier präsentiert. Bei einer zu erwartenden Betreuungsquote von über 80% ist den Eltern vor allem Flexibilität und pädagogische Qualität wichtig. Alle Umfrageergebnisse im Einzelnen findet ihr hier.
Die Diskussion am Ende der Veranstaltung hat gezeigt, wie wichtig es ist, die Sichtweise von Eltern in die Überlegungen einzubinden, die letztlich von diesen Entscheidungen direkt betroffen sind. Um diesen Stimmen eine Plattform zu geben, möchte fiz e.V. nun einen Arbeitskreis formieren, der sich im Austausch mit dem Rathaus um eine gute gemeinsame Lösung bemüht.